Heute geht es weiter mit dem Vergleich zwischen Namibia und Deutschland. Ich hoffe euch hat der erste Teil gefallen und das euch der zweite Teil mindestens genauso gut gefällt 🤗
Straßen
Die Straßen in Namibia sind, zumindest in den Städten ähnlich zu denen in Europa. Viele Straßennamen erinnern an die deutsche Kolonialzeit. Hier gibt es z.B. Schiller Street, Frieden Street, Burg Street, Kost Street und ganz viele andere!
Die Straßen sind geteert und es gibt Ampeln und Verkehrsschilder. Ihr wisst nicht was ich schon für Fragen erhalten habe, einige denken wohl hier gibt es keine ordentlichen Straßen und Regeln 😂
Die Hauptverbindungsstraßen sind alle geteert, man kann meistens bis zu 120 km/h fahren und kommt gut an sein Ziel. Wenn man aus Windhoek raus fährt, kommt man immer an Roadblocks vorbei, diese dienen zur Sicherheit auf den Straßen, es wird manchmal, nicht immer, kontrolliert ob der Fahrer eine Fahrerlaubnis hat, alle Passagiere angeschnallt sind und das Auto auch zugelassen ist für die Straße.
Die großen Hauptverbindungsstraßen sind alle mit A oder B gekennzeichnet. Verlässt man diese Straßen fährt man meistens auf C Straßen oder sogar D Straßen. Die sind in der Regel nicht geteert, sondern Schotter- oder Sandstraßen. Man braucht für diese Straßen nicht unbedingt Allrad, aber es ist deutlich bequemer in einem höher gelegten Auto mit ordentlichen Stoßdämpfern zu sitzen, als in einem Kleinwagen, in dem man jeden Stein spürt :D Auf den Straßen kann man bis zu 100 km/h fahren, je nach Verhältnissen. Ich würde aber aus Prinzip immer etwas langsamer fahren, oft liegen spitze Steine auf der Straße die man gar nicht so leicht erkennt und einen platten Reifen braucht man nicht unbedingt auf seiner Reise.
Eine C-Straße in gutem Zustand. Hier kann man auch mit einem Kleinwagen Problemlos fahren. Allerding sind nicht alle C-Straßen in so einem guten Zustand!
Wohnen
Es gibt einige Gemeinsamkeiten in Bezug auf das Wohnen hier in Namibia, aber auch große Unterschiede.
Wenn man durch Windhoek oder Swakopmund zum Beispiel fährt, sieht man eine Menge Häuser, vor allem aber auch hohe Mauern und Elektrozäune. Hier leben die Menschen genauso wie in Europa auch, in Einfamilienhäusern, Reihenhäusern, Mehrfamilienhäuser etc. Nur etwas mehr beschützt. Die Maßnahmen dienen dem Schutz vor Einbrechern, das ist leider gar nicht so selten in Namibia. Für Touristen ist es nichtsdestotrotz sicher. Durch die hohe Arbeitslosenquote sehen viele Menschen keinen anderen Ausweg als durch Einbrüche Diebesgut weiterzuverkaufen. Und da kommt der große Unterschied zu den meisten europäischen Ländern. Viele der Einheimischen leben in großer Armut, sie haben weder Strom noch fließend Wasser in ihrem zu Hause und ihr Haus besteht nicht aus gemauerten Wänden, sondern auch Wellblech und Kartons oder allem was man finden kann. Die Regierung ist in diesem Fall leider keine große Unterstützung. Man kann aber einige der vielen Organisationen unterstützen, um diesen Menschen und Ihren Kindern wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag zu ermöglichen.
Eines der Schulprojekte im Township Mondesa in Swakopmund
Kosten
Die Kosten hier fallen im Vergleich zu Deutschland auch sehr unterschiedlich aus. Für einen Urlauber sind die Preise in den Restaurants ein super Schnäppchen. Ein 400g T-bone Steak für nur 12 Euro mit Beilage? Gibt’s in Deutschland nicht! Eine Nacht in einer super Lodge mit Frühstück und Abendessen für 120 Euro pro Person, ein super Deal!
Ja, für Besucher die ein normales monatliches Einkommen in Deutschland oder Europa haben, kann ich nur zustimmen. Für Einheimische sieht das aber anders aus. Das Durchschnittseinkommen in Namibia beträgt 120 Euro im Monat! Und viele müssen mit noch weniger auskommen. Natürlich gibt es auch andere die mehrere tausend Euro im Monat verdienen, aber die meisten verdienen nicht so viel. Diese Menschen können nicht einfach mal ihren Wocheneinkauf im Supermarkt für knapp 100 Euro erledigen oder mit der Familie im Restaurant essen gehen, geschweige denn in einer besseren Wohngegend in einem gemauerten Haus leben und Miete bezahlen.
Man muss den Vergleich immer vor Augen haben, dabei ist es aber natürlich gut als Tourist hier nach Namibia zu kommen und die Wirtschaft zu unterstützen!
Vergesst auch nicht bei eurem Restaurantbesuch Trinkgeld zu zahlen! Das ist nicht mit einberechnet und sollte in der Regel mindestens 10% betragen, gerne auch mehr wenn ihr mit dem Service zufrieden seid!
Tiere
Ein ganz großer Unterschied! Natürlich werden hier als Haustiere auch Hunde, Katze, Vögel und Kleintiere gehalten. Aber Wildtiere sind im Vergleich zu Deutschland schon sehr anders. 😅
Während man in Deutschland oder Europa gerade in der Dämmerung aufpassen muss, dass kein Wildschwein oder Reh vor das Auto läuft, sind es in Namibia Warzenschweine oder Zebras. Auch Löwen oder Elefanten sind nicht so selten in der Natur anzutreffen. Viele Touristen glauben sie leben nur in den Nationalparks, das ist leider völlig falsch!
Sie können euch auch auf den Campsites überraschen, deshalb immer Augen und Ohren auf wenn ihr etwas hört! Elefanten sind gerne nachts auf Campsites unterwegs und beschädigen die Wasserrohre und Löwen sind nachts auch ganz gerne unterwegs. Ich habe in den letzten Jahren von keinem Fall gehört das Menschen von Tieren nachts angegriffen wurden, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht!
In den Nationalparks solltet ihr auch besser im Auto bleiben und euch nicht aus dem Auto lehnen wenn ihr ein Löwenrudel entdeckt habt. Ihr wisst nie was hinter euch lauert 😉
Das war es mit dem zweiten Teil. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr konntet einen Einblick gewinnen welche Unterschiede besonders herausstechen. Es ist schon sehr ähnlich, aber irgendwie auch ganz anders, oder? 😂
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